Liebe Walpurga und lieber Mike,
vor etwa einem Jahr war ich bei euch zu einem dreitägigen Aya-Ritual. Seitdem denke ich oft an euch und bin euch sehr dankbar, dass ich diese Erfahrungen bei euch machen durfte! Daher wollte auch ich gerne einen Erfahrungsbericht schreiben:
Am ersten Tag machten wir gemeinsam eine Reise in die untere Welt, um unser Krafttier zu finden. Unser Krafttier ist immer bei uns, in uns. Wir sind es selbst. Es soll uns bei unserer Ayahuasca Reise begleiten. (Auch heute rufe ich manchmal mein Krafttier in sonderbaren oder ängstlichen Situationen. Ich merke, wenn es da ist und bin direkt völlig entspannt.) Am Abend des ersten Tages tranken wir dann das Mapacho Getränk (Kaffee + Tabak), es schmeckte unglaublich scheußlich. Seitdem trinke ich nur noch selten Kaffee ohne Hafermilch 😉 Ich fühlte mich von meinen selbstauferlegten Verantwortlichkeiten befreit.
Am zweiten Tag reden wir über ganzheitlich tantrische Grundlagen und andere spannende Themen, wie Jahreskreisfeste und Heilkräuter. Abends trinken wir dann das Ayahuasca. Wir sollten für uns speziell ein Thema zurechtlegen, mit dem wir uns während der Reise beschäftigen wollten. Ich gestand, das ich relativ unvorbereitet in die ganze Sache gestolpert bin, fand aber zwei Themen für die beiden Zeremonien. Die erste Reise war sehr wirr und dauerte ca. 4 Stunden. Nach einer Stunde übergab ich mich das erste mal. Dann stürzte ich in einen Wirbelsturm aus Fraktalen, Mustern, Farben und Formen.
Am dritten Tag waren wir alle dann etwas müde, aber sehr ruhig und entspannt. Abends tranken wir dann das zweite mal Ayahuasca. Diesmal dauerte es drei Stunden, bis ich mich übergab. Bis dahin hatte ich schon eine schöne Reise und fühlte mich sehr geborgen und geliebt. Ich sah beispielsweise ein Licht, um das sich Embryos versammelten. Es symbolisierte für mich die Natürlichkeit des Todes. Nach dem Übergeben ging es dann aber wieder richtig los. Ich fülte mich unglaublich schlapp und nicht ganz imstande das durchzuhalten. Aber deshalb war ich schließlich auch dort und dankbar dafür. Ich höre wunderschöne, intuitive Gesänge. Dann habe ich das Gefühl, mich beinahe einfach aufzulösen und im nächsten Moment bin ich wieder vollkommen da. Ich sehe verschiedene (Gottes?-)Gestalten, sie sind alle eins. Alle von ihnen sind richtig und unlimitiert. Eine Stimme sagt, ich soll „Sagen“ sagen und ich finde es kurz etwas komisch und machte es auch nicht. Die Reise ging bis in die Morgenstunden bis kurz vor unserem Frühstück um ca. acht Uhr.
Während beiden Zeremonien fühlte es sich so an, als würde ich von Schlangen durchbohrt. Sie nahmen sich immer andere Körperregionen vor. Mal den Hals (Stimmbänder, Kehlkopf), mal das Gehirn oder den Darm. Die Schlangen befreiten mich von Blockaden.
Erst einige Wochen später begriff ich den Grund für meine Teilnahme an den Zeremonien. Ich konnte endlich meinen Vater-Komplex auflösen und seitdem hat sich mein Leben sehr verändert. Ich konnte eine langjährige Beziehung beenden und habe eine gute Bindung zu meinem Vater wiedergefunden. Ich ziehe nun andere, nicht-narzisstische Menschen in meinem Leben an. Die Dishydrose ( Ekzem der Neurodermitis) kommt nur noch ganz selten und vereinzelt.
Danke ihr Lieben!
Liebe Grüße,
Franziska